Zecke, Holzbock (Ixodes ricinus)
Schädlings-ABC

Alter/Lebensdauer: Mehrere Jahre.
Fortpflanzung/Lebensweise: Zecken paaren sich wenn sie sich treffen oder wenn die Männchen durch Duftstoffe des blutsaugenden paarungsbereiten Zeckenweibchens angelockt wurden. Nach der Paarung stirbt das Männchen. Das Weibchen legt, nachdem es sich vom Wirt entfernt hat, wenige Wochen später bis zu 3.000 Eier und stirbt anschließend. Die weitere Entwicklung der Tiere ist temperaturabhängig. Sie kann sich durchaus über mehrere Jahre hinziehen. Die geschlüpften Larven sind weniger als einen halben Millimeter groß und dadurch kaum zu erkennen. Im Gegensatz zu den achtbeinigen ausgewachsenen Zecken haben die Larven nur sechs Beine.

Verhalten/Erkennbarkeit: Tritt meist vom Frühjahr bis zum Herbst auf, in manchen Gegenden vermehrt. Der Gemeine Holzbock, ist Überträger sehr gefährlicher Krankheiten auf den Menschen. Zecken lassen sich vom Hautgeruch ihres Wirtes anlocken und durch ihn von Gräsern und Sträuchern abstreichen. Alle drei Entwicklungsstadien der Zecke saugen Blut, allerdings nur einmal über mehrere Tage. Durch entstehenden Juckreiz oder ihren zunehmenden Umfang werden sie oft erst spät endeckt. Nicht bemerkte Zecken verlassen nach dem Saugakt den Wirt.
Schadwirkung: Kann Borreliose (Zecken-Borreliose) oder FSME (Früh-Sommer-Meningo-Encephalitis) übertragen. Eine Impfung gegen FSME ist möglich, gegen Borreliose gibt es keinen Impfstoff. Borreliose durchläuft drei Stadien: Im ersten treten „Wanderröte“ und grippeähnliche Zustände auf, eventuell erst Wochen nach dem Stich, anschließend kann es zu Störungen des Nervensystems kommen, die viel später zu bleibenden Schäden an Gehirn, Nerven, Herz und Gelenken führen. Borreliose kann rechtzeitig erkannt mit Antibiotika behandelt werden.
FSME ist eine Viruskrankheit und kann durch den Gemeinen Holzbock und dessen Larve übertragen werden. Die Infektion führt zur Entzündung des Gehirns sowie der Hirnhäute. Erst Tage nach dem Stich kommt es zu Fieber und grippeähnlichen Krankheitsbildern (Müdigkeit, Kopfschmerz), die wieder vergehen. Nach dieser symphtomfreien Zeit beginnt die zweite Phase mit schwersten Krankheitssymptomen (hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Sehunschärfe und anderem). Später können durch Lähmungen und Herzrhythmusstörungen lebensbedrohliche Zustände entstehen.
Die Widerhaken der Mundwerkzeuge der Zecken sind gerade.
Stich und mehrtägiger Saugakt sind schmerzfrei.
Entdeckte Zecken müssen, sofort(!) entfernt werden.
Die Zecke kann mit einer Zeckenpinzette oder -karte entfernt werden (auf vollständiges Entfernen muss geachten werden).
Nicht vollständig entfernte Zecken (Vorderende kann in der Haut stecken bleiben) verursachen Entzündungen
Im Speichel der Zecke befindliche Borrelien-Erreger werden mit der Zeit, während des Saugaktes, in die Blutbahn abgegeben.
Nach einem Zeckenstich sollte man daher einen Arzt aufsuchen.
Was ist zu beachten